31. Januar 2018
Für heute hatten wir uns ein besonderes Highlight vorgenommen. Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker; so früh sind wir schon lange nicht mehr aufgestanden. Als ich aufstand, um mich erstmal schlaftrunken auf die Bank neben unserer Küche zu setzen, nutze unser kleiner Freund die einmalige Gelegenheit mit einem Satz ins Bett zu springen, um seinen Tiefschlaf an Rosi's Kopf fortzusetzen.
Dieses Bild mußte ich sofort aufnehmen, denn es war zu goldig.
Als ich vor das Womo trat, um Kaffeewasser zu holen, war die Sonne gerade aufgegangen. Ein herrlicher Anblick an diesem Morgen. Wir tranken gemütlich Kaffee und um 8 Uhr sollte die Fahrt beginnen.
Auch die Kermers waren heute morgen noch nicht so richtig wach und taumelten zum Auto neben ihrem Riesenmobil. Etwa 85 Kilometer lagen vor uns und langsam schenkte uns die Sonne auch die nötige Wärme. Unser Ziel waren heute die antiken Stätten von Siracusa.
Oberhalb von dem Parco Archeologico della Neapolis stellte Dietrich den Wagen ab und wir bestaunten einen über 200 Jahre alten Gummibaum, der sich für unsere Augen außergewöhnlich verzweigt in den Himmel rankte und dessen Wurzeln tief in der Erde sichtbar verankert waren.
Da wir diesen Baum nur von oben an der Straße herunter bewundern konnten, war es nicht möglich, die ganze Pracht in seiner Vielfalt auf einem Bild darzustellen. Wir staunten über dieses seltene Exemplar.
Im Parco Archeologico della Neapoli befinden sich Bauwerke der antiken Stadt.
Nachdem wir unsere Tickets besorgt hatten, steuerten wir in dem weitläufigen felsigen Gelände zunächst die größte Attraktion: das Ohr des Dionysos an.
Oft hatte ich diese Grotte schon auf Bildern gesehen, aber in Natura überwältigt mich der Blickwinkel in besonderer Weise. Die Grotte ist eine gewölbeartige 23 m hohe und ca. 60 m lange Felsengrotte, die über eine phantastische Akustik verfügt, die wir natürlich gleicht ausprobiert haben.
Das Ende der Höhle ist ziemlich dunkel und etwas gruselig.
Direkt daneben befindet sich eine weitere Grotte mit dem Namen: Grotta dei Cordari. Wir mußten feststellen, dass viele Wege wegen Restaurierungsarbeiten leider verschlossen waren.
Eine Ruhepause konnten wir uns auf dem Gelände auch mal gönnen.
Die Mandelbäume stehen jetzt hier schon in voller Blüte.
Weiter oberhalb bestaunten wir Grabkammern aus dem 6. Jh. v. Chr.
Dahinter entdeckten wir das Nymphaeum in einer Grotte, wo das Quellwasser in unterirdische Kanäle abfließt.
Unterhalb der Grabstätten steht hier das Teatro Greco, welches im 6. Jahrhundert v. Chr. erbaut und 300 Jahre später erweitert wurde.
Mit einem Durchmesser von 138 m und Platz für 15.000 Zuschauer ist es eines der größten griechischen Theater. Von den 60 in den Fels geschlagenen Sitzreihen sind noch 42 erhalten. Heute finden hier im Sommer regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt.
Wir marschierten weiter und Dietrich entdeckte eine Brunnen zur Abkühlung, denn die Sonne hatte uns mittlerweile ganz schön eingeheizt.
Auch Timmy bestaunte die grandiosen Felslandschaften.
Kurz vor dem Ausgang lag das römische Amphitheater aus dem 3. Jahrhundert n. Chr..
Es ist 140 m lang und 119 m breit. Der Bühnenraum ließ sich mit Wasser füllen, so dass hier auch Seeschlachten nachgestellt werden konnten. Wenn wir uns diese Geschichte heute anschauen und darüber nachdenken, wird uns schnell klar, dass unsere Zeit heute eine völlig andere ist. Auch die Tatsache, dass die Propheten im Alten Testament den Retter ankündigten, dessen Ankunft zu dieser Zeit noch in der Zukunft lag, wissen wir heute voller Dankbarkeit, dass unser Erlöser lebt. Halleluja! Die Besichtigung war ziemlich anstrengend und auch ermüdend; der Magen meldete sich zu allem Überdruss auch noch!
Aber darauf waren wir mit unserem Picknickkorb vorbereitet und fuhren nach Ortiga an den Hafen.
Auf einer Bank unmittelbar an der Promenade im Sonnenschein packten wir unsere Brote aus und dann freute sich auch unser Magen.
Selbstverständlich durften hartgekochte Eier von Salvatore nicht fehlen.
Wir ruhten uns noch ein wenig aus und fuhren dann wieder Richtung Donnalucata. Auf der Herfahrt hatten wir einen besonderen Friedhof entdeckt und hielten hier noch kurz an.
Es gibt hier auf Sizilien eine besondere Bestattungskultur.
Verstorbene werden in Mausoleen, Mauern oder Gemeinschaftshäusern begraben.
Aber auch bunte Blumen schmücken die einfachen Gräber; einfach anders als bei uns in Deutschland. Gegen 17 Uhr endete unsere Kurzreise heute wieder auf dem Campingplatz. Wir waren alle ziemlich erledigt und freuten uns auf die Entspannung, Füße hochlegen und Ruhe im Wohnmobil.
Schnell sprintete ich nochmal ans Meer, um der Sonne bis morgen ADE zu sagen. Es war wieder ein schöner und erlebnisreicher Tag. Danke Herr Jesus für Deine Bewahrung.