Durch die Sierra Nevada nach Guadix


     Freitag, 15. März 2024     


Gegen Mittag fahren wir durch die Wüste Nevada in Andalusien weiter nach Guadix, wo wir uns schon einen Übernachtungsplatz ausgesucht haben.


Die gut ausgebaute Straße führt uns durch eine trockene und bergige Landschaft, die uns auf eine Höhe von fast 1000 Meter hinauf führt.




Im Hintergrund sehen wir wieder die schneebedeckten Berge, die der einzigartigen, aber trostlosen Landschaft einen eindrucksvollen Blick hinterläßt.
Gegen Mittag erreichen wir den großen Parkplatz in der unmittelbaren Nähe des Stadtkerns. Hier parken schon mehrere Wohnmobile, aber die Anzahl ist überschaubar.


Es ist 22 Grad warm und Rosi serviert heute Lachs mit Reis und  Brokkoli mit Soße. Immer wieder freue ich mich über die Kochkünste meiner Frau, die auf engem Raum im Wohnmobil leckere Speisen zubereitet.
Anschließend ruht sich Rosi aus und ich mache eine erste kurze Erkundigungstour.



Die Kathedrale, welche von unserem Stellplatz aus zu sehen ist, hat natürlich um diese Zeit geschlossen.




Kaum zu Hause angekommen, marschiert vor unserem Mobil eine Schafherde über den Platz und kackt rund um unser Fahrzeug den Asphaltboden voll.


Am Himmel ziehen dunkle Wolken auf, aber es regnet nicht.


Glücklicherweise haben wir einen Straßenbesen an Bord und ich fege die Hinterlassenschaften beiseite, damit unsere Schuhsohlen verschont bleiben.
Schnell wird es am Abend knackig kalt und wir verbringen wie immer einen gemütlichen Abend, ausnahmsweise mal mit einer Flasche exzelienten Rotwein. In diesen Zeiten reden wir oft über die Kriege in der Ukraine und im Gaza Streifen. Die Welt hält den Atem an und weiß nicht, wie sich die Geschichte verändern wird. Auch denken wir immer wieder an die Menschen, denen es erheblich schlechter geht als uns.
Heute morgen 7 Uhr, für mich mitten in der Nacht. "M I C H A E L - M I C H A E L - M I C H A E L" Ich falle schlaftrunken aus dem Bett. Was ist passiert? "Das mußt du dir ansehen", höre ich meine Frau laut rufen. Boah, was ist denn das! Noch im Halbschlaf steige ich aus dem Mobil und sehe DAS:



Ein großer Heißluftballon wird startklar gemacht. Das Rauschen der Gasflamme hallt bei Sonnenaufgang über den großen Platz. Ich bin begeistert.



Damit war der Tiefschlaf beendet und wir beginnen erstmalig den Tag zur frühen Stunde.


Hinter der Stadt erstrahlen die weißen Berggipfel im Sonnenlicht.

Heute steht bei uns eine Stadtrundfahrt mit der Tuki-Bahn durch Guadix auf dem Programm.



Wir sind die einzigen Fahrgäste. Durch den Lautsprecher ertönt in deutscher Sprache zahlreiche Informationen über die Stadt Guadix.


Die Hauptsehenswürdigkeiten sind die zahlreichen Höhlenwohnungen, die auch heute noch bewohnt sind.
In Guadix gibt es ca. 2000 Höhlenwohnungen, in denen über 4.000 Menschen leben. Viele davon sind modern ausgestattet und bieten ein vorzügliches Wohnklima. In den Wohnhöhlen ist es im Sommer kühl und im Winter warm. Einige davon werden als Apartments oder Ferienwohnungen vermietet.


Dorthin tuckert uns die Bahn durch schmale Gassen, die steil hinauf zu den Wohnsiedlungen führt. Bei José dürfen wir einen Blick in die Wohnung werfen.



Schön ist es hier, aber wohnen wollten wir hier nicht!



Seine Küche und das Schlafzimmer hat er gut aufgeräumt; wir sind wohl nicht die einzigen, die hier eintreten dürfen.




Über eine Treppe geht es hinauf zu einer Aussichtsplattform.


Von hier oben haben wir einen spektakulären Blick in die Weiten der spanischen Felsenlandschaft mit ihren Höhlen  und auf die quirlige Stadt.







Der einzige Stuhl lädt zum Ausruhen ein.


Anschließend kaufen wir bei José einen extravaganten Kastanienhonig ein. Ich bin ja kein Honigesser, aber für Rosi soll es ein Hochgenuß werden.


Unterhalb steht die Kirche Santa de la Virgen de Gracia; hier, wie in ganz Spanien steht die Marienverehrung im Vorddergrund.






Wir warten auf unsere Tuki-Bahn.


Fernandes kommt fast pünktlich und bringt uns wohlbehalten, vorbei an der maurischen Festung zum Ausgangspunkt zurück.



Wir radeln am Rathaus vorbei zu unserem Stellplatz, wo sich ein Womo mit Slideout einen Parkplatz für die Nacht gesichert hat.


Ein tolles Ding; aber haben möchte ich es nicht.
Wieder geht ein wunderschöner Tag zu Ende. Jedesmal danken wir unserem Schöpfer, wie reichlich ER uns beschenkt, für uns sorgt und uns nicht aus den Augen läßt. Ob es heute Abend nach einem so schönen Tag wohl wieder einen Rotwein gibt?


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