Italienreise mit dem Wohnmobil 2017 bis 2018

24. September 2017

Lange haben wir auf den Tag gewartet, bis wir endlich wieder nach Italien starten konnten. Die fünf Monate zu Hause in Unterbreizbach hatten es in sich. Gesundheitliche Probleme hätten fast dazu geführt, dass dieses Jahr unser Abenteuer Italien gestrichen worden wäre. Die ursprüngliche Planung sah vor, dass wir ab Ende Juli 3 Monate auf Sardinien verbringen und anschließend mit der Fähre nach Sizilien übersetzen wollten. Auch planten wir ein Zusammentreffen mit Elke auf Sardinien, die ich 2016 auf der Fahrt nach Isarel kennengelernt hatte und mittlerweile unsere gemeinsame Freundin geworden ist. Sie hatte vor einem Monat eine Reise an die Costa Rei gebucht, mußte jetzt allerdings wegen einer ernsthaften Erkrankung ihrer Eltern die Reise absagen. Ein weiterer Grund für uns, Sardinien für unsere Reise auf ein anderes Mal zu verschieben. Auch wird es im Oktober auf Sardinien kühler und für diese relativ kurze Zeit hätte sich die Reise dorthin nicht gelohnt. Außerdem wurde Rosi im August noch am grauen  Star operiert und der Genesungsprozess dauert immer noch an. Paralell dazu rüsteten wir zu dieser Reise, wußten aber nicht, wann es nun endlich losgehen sollte. Der Augenarzt gab erst letzte Woche grünes Licht und so konnten wir für den 24. September konkret planen.

Am Samstag parkte ich unser Womo hier dem Haus, sodaß wir einen Tag mit dem Beladen beschäftigt waren. Das Haus wird einen neuen Anstrich bekommen; wir sind gespannt, wie die ausgewählte Farbe aussehen wird. Am Sonntag war Erntedankfest in der Gemeinde in Unterbreizbach und unsere Pfarrerin Antje wies sehr eindrucksvoll in ihrer Predigt darauf hin, wie dankbar wir für unsere Lebensmittel sein können. Sie segnete uns und wünsche uns Gottes Bewahrung für unsere Reise. Punkt 12 Uhr steuerte ich zunächst unser Mobil Richtung Oberstoppel, wo uns Alina zum Geburtstagsbrunch einlud. Dann endlich war es soweit: Auf die A 7 Richtung Süden! Für Timmy hatte Rosi eine Hundebox gekauft, in der er sich während der Fahrt aufhalten muss. Die Sonne schien bei Temperaturen um 18 Grad und so allmählich stieg auch unsere Stimmung zu unserem neuen Abenteuer.

In Kisslegg, wo wir auch letztes Jahr Station gemacht hatten, kamen wir gegen 18 Uhr an. Zuvor ging ein schweres Gewitter nieder, mit dem wir kurz vor dem Bodensee nicht gerechnet hatten. Wir waren beide so kaputt, dass wir auf dem ruhigen Stellplatz fast zehn Stunden geschlafen haben. Weiter ging die Reise am Bodensee entlang, durch Bregenz und dann schlängelte sich auf der schweizerischen Autobahn der Weg hinauf zum Bernadino Pass und wir staunten über phantastische Ausblicke.

70 Kilometer hinter Milano fanden wir schnell den Stellplatz in einem ruhigen Wohngebiet, den ich schon zu Hause ausgesucht hatte. Ja, ruhig war er; aber am Morgen, Punkt 8 Uhr fing einen Arbeitstrupp im Garten des Nachbarn an, den Rasen mit einem höllisch lauten Gerät zu bearbeiten. Dann waren wir auch wach! Berichten konnte ich nichts, weil wieder einmal das mobile Internet streikte. Gegen 10 Uhr verließen wir unseren Schlafplatz und fuhren in Richtung Adria.

Es wurde zunehmend wärmer und nach 350 Kilometer kamen wir in Fano an.

Mit einem kurzen Stadtbummel durch die Altstadt von Fano endete auch schon der dritte Tag unserer Reise. Rosi's Sehkraft wird mit viel Geduld nach und nach besser. Dankfür sind wir sehr dankbar.

27. September 2017
Die Nacht war ruhig und wir haben gut geschlafen. Am Morgen bin ich nochmals in den Mobil-Laden Wind marschiert, um endlich das Internet in Gang zu bringen. Wieder habe ich 5 Euro bezahlt und zurück am Womo stellte sich heraus, dass die versprochene Verbindung wieder nicht funktionierte. Ich war ziemlich sauer. Trotzdem machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Gargano. In Termoli, 320 Kilometer südlich fanden wir diesen Stellplatz direkt am Meer.

Wir dankten Gott für die Bewahrung auf der Weiterreise und gingen bald schlafen. Aber dann, wir waren gerade eingeschlafen, da startete nachts um halb zwölf ein höllischer Lärm mit einem baggerähnlichen Geräusch. Es war so laut, dass ans Schlafen nicht mehr zu denken war. Mit der Taschenlampe bewaffnet ging ich über den großen Platz an die Straße. Von oberhalb kam dieser fürchterliche Krach. Dort verlief eine Bahnlinie. Wir vermuteten, dass nachts, wenn weniger Züge unterwegs sind, hier an dieser Stelle vor der Stadt Gleisbauarbeiten in Angriff genommen wurden.

Im Nachthemd starteten wir unser Wohnmobil und fuhren in den nahegelegenen Hafen. Nach Mitternacht kamen wir dann endlich zur Ruhe.

Heute morgen unternahmen wir bei heftigem Sturm einen kleinen Stadtrundgang und fuhren anschließend weiter in die Berge Richtung Vieste, die Touristenhochburg am Gargano. Hier oben gab es ein derart kräftiges Gewitter mit Blitz, Donner und Starkregen, sodaß ich das Mobil mehrfach am Straßenrand parken mußte. Dann führte uns die enge kurvenreiche Strecke hinunter ins Tal. An der Küste entlang an traumhaften Stränden reihte sich ein Campingplatz neben dem anderen; die meisten waren bereits geschlossen. Wir fanden keinen Platz direkt am Meer, weil alle Plätze mit Zäunen abgetrennt waren.

Hier, auf einem großen Parkplatz kurz vor Vieste wurden wir fündig und stellten das Womo ab.

Nach dem Essen machten wir noch einen Spaziergang am Strand und durch den Hafen.