Heute hatten wir wirklich Glück. Nach dem Frühstück marschierten wir im Stechschritt zum Busbahnhof in der Hoffnung, möglichst bald einen Sightseeing-Bus zu erwischen, der uns die wunderbare Insel näher bringen sollte.
Wir hatten uns für die rote Strecke in den Süden entschieden und kaum waren wir eingestiegen, nahmen auf dem oben offenen Doppeldeckerbus platz, konnte die Reise auch schon beginnen.
In deutscher Sprache wurden mittels Kopfhörer sämtliche Sehenwürdigkeiten in der Umgebung erklärt. Kalt war es an diesem Morgen, und wir waren froh, dass wir uns warm angezogen hatten. Nahe der Region Marsascala kam Dietrich plötzlich auf die Idee, auszusteigen. Ein Fehler, wie sich später herausstellte.
Außer diesem Frauengefängnis und einer Kirche war nichts Interessantes zu besichtigen. Nach einer halben Stunde fuhren wir mit dem nächsten Bus weiter zur Blauen Grotte. Malta und die umliegenden Inseln Gozo und Comino hat 400.000 Einwohner auf nur 320 Quadratkilometer und ist das am dichtesten besiedelte Land Europas. Es gibt zwar Landwirtschaft, aber der wenige unbebaute Platz auf der Insel ist für die gesamte Bevölkerung nicht ausreichend.
Blaue Grotte (Bild aus dem Internet) Am Grund der blauen Grotte leben Blaualgen. Diese nehmen das Sonnenlicht auf und refkletieren es wieder, wenn sie zuviel davon aufnehmen. Dies ist meistens morgens der Fall; deswegen der Name: Blaue Grotte.
Für uns war es einfach zu kalt und zu stürmisch und so entschieden wir uns an den waghalsigen Bootsfahrten zur Grotte nicht teilzunehmen. Sollten die Blaualgen zu wenige Licht aufnehmen, leuchtet das Wasser der blauen Grotte auch nicht blau.
Weit draußen ragte aus dem Meer dieser große Felsen, der als Naturschutzgebiet für seltene Vögel für Menschen nicht zugänglich ist. Wie schön!
Neben der blauen Grotte sahen wir auch diesen alten Turm, der entweder ein kleiner Leuchtturm oder vielleicht auch ein Beobachtungsposten war.
Hier leben viele Wildkatzen oder freilaufende Katzen, die mir immer wieder auch ein Motiv boten.
Nach einem guten Mittagessen ging unsere Reise weiter zu den Tempelanlagen von Hagar Qim.
In einem 3D- Film konnten wir uns die Bauarbeiten von vor über 6000 Jahren Live und in Farbe anschauen. Sehr beeindruckend!
Der Tempel von Hagar Qim (ca. 3600 - 3200 v.Chr.) liegt auf einem Hügel mit Blick über das Meer und die Insel Filfla. Der Tempel selbst besteht aus einer einzelnen Tempeleinheit, obwohl nicht klar ist, ob er ursprünglich als vier oder fünf-Apsis Struktur konstruiert wurde.
Weitere Tempelruinen standen etwa 300 Meter entfernt. Wir marschierten bergab, um uns auch diesen besonderen Tempel anzuschauen.
Besonders bemerkenswert sind die größeren Orthostaten an den Ecken. Verschiedene interessante Objekte wurden in Hagar Qim ausgegraben, vor allem ein geschmückter Säulenaltar, zwei Tisch-Altäre und einige der "Fat Lady" Statuen, die im Archäologischen Nationalmuseum zu sehen sind.
Als eine der wenigen eindeutigen Abbilder einer Frau, das die maltesische Tempelkultur hinterlassen hat, gilt die in Hagar Qim gefundene so genannte „Venus von Malta“. Diese Terrakotta ist knapp 13 cm hoch. Die Darstellung ist im Gegensatz zu den stilisierten korpulenten Typen naturalistisch. Die "Venus" hat eine gewisse erotische Aura.
Seit 1992 gehört Hagar Qim zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zum Schutz gegen fortdauernde Erosionsschäden mußte 2009 dieses Schutzzelt errichtet werden, das leider die Wirkung der Anlage stark verändert.
Unsere Füße fingen an zu qualmen, und wir warteten auf den nächsten Bus, der uns wieder nach Valletta brachte.
Ein letzter Blick folgte für den heutigen Tag in den abendlichen Himmel.
Im Sapori, die beste Pizzeria am Platz wurde für uns beide ein zweites Mal diese sehr leckere Pizza serviert.
Mit diesem Vollmond am Himmel verabschiedete sich Gott, der uns wiedermal beschützt hatte, von uns beiden, und auch wir waren erschöpft von diesem wunderschönen Tag. DANK SEI GOTT.