Sonntag, 30. Juli 2023     

In der letzten Woche hat es viel geregnet; dementsprechend sind meine Berichte auf das Notwendigste begrenzt. Mit ein paar wenigen Ausnahmen hat sich der Juli 2023 nicht von seiner besten Seite gezeigt. Aber: Es muss auch regnen, das wissen wir alle! Wenn es nicht regnet, so hätten wir, wie in vielen Regionen dieser Welt, nichts zu essen. Trotzdem wird vor allem unter den Wohnmobilisten diesbezüglich viel gejammert und geklagt. Zum Glück entscheiden nicht wir, sondern unser Gott im Himmel, der immer einen guten Plan hat! Von Großentaft fahre ich weiter nach Hohenroda, um zusammen mit Rosi den Gottesdienst am 23. Juli in Mansbach zu besuchen.

(Von jedem Standort unserer Reisen habe ich bisher immer ein Bild gemacht, deswegen erscheint generell ein Bild von unserem Womo.) Mein Freund Jens ruft an, ob er mich besuchen könne. Um ihm einen Umweg zu ersparen, reise ich weiter auf einen Stellplatz in Bad Hersfeld an der Fulda. Kaum angekommen ruft er wieder an, um mir mitzuteilen, dass dieser Standort ebenfalls ein Umweg für ihn wäre. Egal! Jetzt bleibe ich hier. Rosi kommt mich wieder besuchen und wir verbringen schöne Stunden.

In einer Regenpause radel ich entlang der Fulda und staune über dieses große Sonnenblumenfeld. Vor über 2 Jahren ist ein Freund von mir gestorben. Leider hat er den Herrn Jesus nicht kennengelernt.

Ich radel auf den Friedhof und besuche seine Grabstätte. Dort treffe ich auf eine Frau, und wir unterhalten uns mehr als eine Stunde über den Glauben. Nach dieser Unterhaltung nehme ich mir fest vor, mindestens an jedem Tag einmal mit einem Menschen über Gott ins Gespräch zu kommen.

Auf dem Rückweg treffe ich im Kurpark von Bad Hersfeld auf Jaser Alakkad. Wir kommen ins Gespräch. Auf meine Frage hin erzählt er, dass er in Syrien Rechtsanwalt war, im Gefängnis gesessen und nachdem seine Kinder nach Deutschland vor dem Assatregime unter lebensgefährlichen Umständen geflüchtet sind, er und seine Frau nachkommen konnten. Seit 5 Jahren lebe er ohne Arbeit in Bad Hersfeld. Auf meine Nachfrage erklärt er mir, dass er dringend einen Kühlschrank mit Eisfach brauche. Mir kommen Gedanken durch den Kopf, dass Gott uns durch seinen Sohn schon so viel geholfen hat. Ich rede mit Rosi und für sie ist es klar: Am nächsten Tag kaufen wir einen neuen Kühlschrank für Jaser und seine Frau! Am Mittwoch wird er ausgeliefert! Gerne möchte ich Jaser eine Bibel schenken, und ich reise weiter nach Fulda, wo mein Freund Gerhard diese arabische Übersetzung in der Bibelgemeinde auch für mich bereit hält.

Der Wohnmobilstellplatz scheint mir etwas heruntergekommen zu sein; auch andere Camper bestätigen meinen Eindruck mit vollmundigen Äußerungen.

Schade eigentlich, wo sich diese Stadt an der Fulda so sehr für weltoffen hält. Auch als ich den Platz am Nachmittag verlasse, komme ich mir fast vor wie in Sizilien.

Die Mülleimer quellen über und die Glascontainer wurden schon seit vielen Wochen nicht geleert. Wirklich traurig!

Ich radel durch die Stadt.

Heute morgen freue ich mich auf den Gottesdienst in der Bibelgemeinde von Fulda. Ich treffe viele alte Bekannte und Christen, die den Start meines Glaubensleben mit verfolgt haben. Vor 20 Jahren hörte ich hier eine Predigt von Wolfgang Seit, die mein Leben verändert hat. Ja, Gott hat mein Leben seit diesem Tag, im Februar 2003 verändert. Die Frohe Botschaft habe ich verstanden und seit dieser Zeit ist es mir ein großes Bedürfnis, dieses einmalige und kostenlose Angebot von Jesus Christus, der für unsere Schuld und Sünde gestorben ist, vielen Menschen weiterzugeben. Eine Urlaubspredigt hat mein Freund Gerhard vorbereitet und weitergegeben. Jesus, der selbst Zimmermann war, versteht die Nöte und Sorgen der Menschen. In einem kurzen Lebenslauf von Jesus hat Gerhard den Zuhörern erklärt, wer der Sohn Gottes ist und welche Botschaft er immer wieder mit der Kraft seines Vaters den Menschen damals und auch heute vermitteln wollte. Viele haben ihn ausgelacht oder verhöhnt. Damals so wie heute. Nichts hat sich verändert. Wer sagt, dass die Bibel überholt ist, irrt sich gewaltig! Einige Bilder habe ich gemacht, die ich hier nicht veröffentlichen darf. Man hat mich auf den Datenschutz hingewiesen und ich will mich auch daran halten. Verstehen kann ich es nicht. Der Apostel Paulus sagt: "Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen", und auch für alle Christen. Wer sich nicht öffentlich zu Jesus Christus bekennt, hat nicht verstanden, was Nachfolge bedeutet. Datenschutz hin oder her!!! Für die kommende Nacht habe ich diesen Platz gefunden und weiß, dass ich hier unter Gottes Schutz gut schlafen werde. zurück      vor