Von den zahlreichen Besichtigungen der letzten Tage waren wir doch etwas erschöpft. Auch das Wetter mit dem vielen Regen hatte uns ziemlich zugesetzt. Gegen Nachmittag verließen wir den Hafen von Ventspils und fuhren dicht an der Küste entlang Richtung Kulka. In der Innenstadt waren die Straßen sehr gut ausgebaut, aber außerhalb der Städte werden die Straßen immer schlechter und wir kamen teilweise nur mit Tempo 60 km/h voran. Kilometerlange Wälder, ab und zu mal ein eingegenkommendes Auto und viel Brachland links und rechts der Straße. Wir dachten so darüber nach, wenn man mal eine Panne hätte oder ähnliches? Was dann? Auf unserer Landkarte von Campingplätzen, die wir in Vinius erhielten, steuerten wir Mikeltornis an, eine kleine Ortschaft unmittelbar an der Ostsee. Sie besteht aus 4 Häusern und einem Campingplatz. Die Zufahrt von der Hauptstraße entfernt entpuppte sich auch wieder als eine Sand/Schotterpiste, die 2 Kilometer durch den Wald führte. Unser Womo hatte schon so manch eine schlechte Wegstrecke hinter sich gebracht. Als wir am Abend eintrafen, waren die ersten blauen Stellen am Himmel zu sehen und wir gingen den kurzen Weg durch ein Kiefernwäldchen bis zum Meer. Welch' eine Freude.
Wir beschlossen mindestens 2 Nächte hier zu bleiben, denn der Platz gefiel uns sehr gut. Allerdings muss man hier im Baltikum bei den Sanitäranlagen immer Abstriche machen, so auch hier. Wir tranken am Abend noch jeder 2 Bier, kamen mit einigen Campern ins Gespräch und gingen bald schlafen.